Donnerstag, 16. Oktober 2008

Zehlendorfer Wespen - TC Blau-Weiss Berlin   4:5   (2:3)

Schiedsrichter:   Hövel | Möller (Änd.)

Das Spielprotokoll steht (noch) nicht zur Verfügung!

Welch Dramatik, welch wechselvoller Spielverlauf, welch Frust und Freude am Donnerstagabend! In dem wegen der Jugend-DM-Zwischenrunde vom Wochenende wegverlegten Berliner Duell gab es Spannung und Tore satt. 250 Besucher, die trotz Nieselregens auf die Wespen-Anlage gekommen waren, bekamen jedenfalls eine ganze Menge geboten. Es begann mit einer regelrechten Strafeckenshow in der ersten Halbzeit. Von insgesamt sechs Versuchen auf beiden Seiten rauschten fünf ins Tornetz. Es fing an mit einem Hattrick von Jonas Weinhardt zum 0:3. Da waren erst 17 Minuten gespielt. „Wenn wir da bei zwei guten Chancen noch gleich das vierte Tor nachlegen, wäre die Sache wohl nicht mehr so spannend geworden“, meinte BW-Trainer Jamilon Mülders später. Die Wespen erwachten dann endlich aus ihrer Lethargie, und Florian Keller sorgte im Alleingang für den Umschwung. Mit zwei Eckentoren schoss der Olympiasieger die Gastgeber zur Pause auf 2:3 heran, unmittelbar nach dem Seitenwechsel gelang Keller auch sein drittes Eckentor zum 3:3. Die Sache schien vollends auf die Zehlendorfer Seite zu kippen, als der gut aufgelegte Nationalstürmer wenig später einen Siebenmeter zum 4:3 folgen ließ (39.). Am meisten trauerte Wespen-Trainer Kai Britze später dem „vergebenen Matchball“ in der Folgezeit nach. Wieder sorgte Florian Keller für Aufsehen, als er BW-Torwart Adriaan Kühn schon ausgespielt hatte und aus spitzem Winkel abzog. Mit einem sensationellen Reflex jedoch fischte der zurückgeeilte Abwehrspieler Clemens Stahr die Kugel mit dem Stock von der Linie. „Geht der rein, wären wir mit dem 5:3 durchgewesen“, ist Kai Britze überzeugt. So aber lief die Geschichte anders weiter. Nach 20 überlegenen Minuten der Wespen in der zweiten Halbzeit konnte sich der Gast wieder befreien. In der 60. Minute schaffte Johannes Häner mit einem Stecher vom Kreisrand für Blau-Weiß das 4:4. Wenig später besorgte  Ex-Wespe Wanja Ammon den fünften Treffer für die Gäste. „Das waren zwei Stiche ins Wespen-Herz“, bekannte der Zehlendorfer Teammanager Ewald Weitz. In den letzten sechs Minuten des trotz der Brisanz recht fairen Schlagabtauschs hätten weitere Tore fallen können. So machte Ex-Wespen-Tormann Kühn eine weitere Keller-Ecke spektakulär zunichte, auf der anderen Seite schoss erst Nicolai Dombrowski einen Siebenmeter neben das Tor (68.), zwei weitere dicke Konterchancen ließen die Blau-Weißen ebenfalls ungenutzt. „Wenn man aus einem 0:3 ein 4:3 gemacht hat und dann doch noch verliert, dann ist man einfach frustriert“, meinten Ewald Weitz und Kai Britze, die andere Seite sah sich als „insgesamt verdienter Sieger“ (Mülders). Beide Mannschaften hatten im Übrigen die Chance, mit einem Sieg die Tabellenspitze zu übernehmen. Genutzt hat es Blau-Weiß. Auch wenn am Wochenende der Münchner SC sich wieder Position 1 zurückholen kann, so sieht Jami Mülders eine glänzende Ausgangsposition für die Feld-Fortsetzung im kommenden Frühjahr. Die Aufstiegsambitionen der Wespen erhielten dagegen erst einmal einen Dämpfer. Doch abgeschlagen ist das Britze-Team noch längst nicht.
 

Tore:
0:1 Jonas Weinhardt (E, 4.)
0:2 Jonas Weinhardt (E, 7.)
0:3 Jonas Weinhardt (E, 17.)
1:3 Florian Keller (E, 22.)
2:3 Florian Keller (E, 24.)
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3:3 Florian Keller (E, 36.)
4:3 Florian Keller (7m, 39.)
4:4 Johannes Häner (60.)
4:5 Wanja Ammon (64.)
 

E: 8 (3) / 5 (3)
7m: 1 (1) / 1 (0)
Z: 250

Gelb: Nils Lange (ZW)

18./19. Oktober 2008